deutscher Unternehmer und Dressurreiter; Gründer der "Neckermann Versand KG" 1948/1950; Olympiasieger 1964 und 1968 (jeweils Mannschaft), Weltmeister 1966 (Einzel und Mannschaft); Vors. der Stiftung Deutsche Sporthilfe 1967-1988; geriet ab Mitte der 1980er Jahre wegen seiner Verstrickungen ins NS-Regime in die Kritik
* 5. Juni 1912 Würzburg
† 13. Januar 1992 Dreieich
Im Januar 1992 verstarb im Alter von 79 Jahren der vielfache Dressur-Olympiasieger sowie Welt- und Europameister Josef Neckermann. Mit ihm verlor die Sportszene nach allgemeiner Einschätzung eine der maßgeblichsten und renommiertesten Persönlichkeiten. Ohne sein vielfältiges Engagement und seine Initiativen, insbesondere als Wegbereiter und langjähriger Vorsitzender der Deutschen Sporthilfe, hätte sich der Leistungssport hierzulande seit Ende der 60er Jahre nach allgemeiner Einschätzung nie in dem Maße entwickeln können.
Nach dem frühen Tod des Vaters 1928, eines Kohlengroßhändlers und Reedereibesitzers, ging Josef Carl Neckermann vorzeitig von der Schule ab und absolvierte eine Lehre bei der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in Würzburg. Anschließend ging er ins Ausland und arbeitete bei Firmen in Newcastle, London und Lüttich. 1933 kehrte er nach Deutschland zurück. In den folgenden Jahren nazistischer Herrschaft profitierte Neckermann mehrmals von der sogenannten "Arisierung" jüdischer Unternehmen. Er erwarb vormals jüdische Textilgeschäfte, als bedeutendstes darunter 1938 das Berliner Versandhausgeschäft "Wäschemanufaktur ...